Die „Leipziger Grafikbörse“ wurde 1972 als Arbeitsgemeinschaft innerhalb des Verbandes bildender Künstler Leipzig gegründet: Künstler wollten für Künstler jury- und zensurfrei eine Möglichkeit zur Bekanntmachung ihrer Werke und zum Erwerb originaler Druckgrafik organisieren. Das war in der DDR einzigartig. Der Ausstellungsort wurde für diese erste Künstlervereinigung der DDR namengebend, da die ersten Ausstellungen in der „Alten Handelsbörse“ am Leipziger Naschmarkt stattfanden.
Seit zwanzig Jahren gelten die Ausstellungen der Leipziger Grafikbörse e.V. neben den als Biennale stattfindenden Chemnitzer „100 Sächsischen Grafiken“ und dem in Hohenossig bei Leipzig durchgeführten „Sächsischen Druckgrafiksymposion“ zu den wichtigsten nichtkommerziellen Veranstaltungen auf dem Gebiet der aktuellen Druckgrafik in Sachsen. Ziel ist es, „aktuelle Strömungen und Positionen zeitgenössischer Druckgrafik bekannter wie auch junger Künstler in Ausstellungen zu präsentieren, für Originalität, bildnerische Eigenständigkeit und Leistungsfähigkeit der originalen Druckgrafik zu werben, alte Freunde zu begeistern und neue Interessenten zu gewinnen.“
Für die 32. Auflage der Grafikbörse ging an 97 Künstlerinnen und Künstler die Einladung, nach eigener Wahl zwei aktuelle Werke einzureichen. Alle Techniken originaler drucktechnischer Kunst sind vertreten: Hochdruck mit Holz- und Linolschnitt, ebenso der Holzstich, der Tiefdruck mit allen Varianten der Radierung, der Flachdruck mit der Lithografie, Siebdruck, dazu Materialdrucke und Monotypien. Die Druckgrafiken stammen ausnahmslos aus den Jahren 2011 und 2012, so dass die Ausstellung einen sehr aktuellen Blick auf die künstlerische Anwendung unterschiedlichster Drucktechniken bietet.
PK